Weihnachten – Kein Fest für den Magen

Foto: Helios Mariahilf Kliniken HamburgDr. Christopher Wenck || Foto: Helios Mariahilf Kliniken Hamburg

Kolumne Business & Health von Dr. med. Christopher Wenck, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeral­chirurgie an der Helios Mariahilf Klinik Hamburg

Das Weihnachtsfest steht mit all seinen deftigen und süßen Leckereien vor der Tür – das bedeutet Schwerstarbeit für unseren Magen. Sodbrennen ist dann oft die Folge. Ein unangenehmer Druck in der Magenregion, ein Brennen hinter dem Brustbein und saures Aufstoßen haben schon so manchem die Bescherung unterm Tannenbaum vermiest – jeder Dritte leidet in Deutschland zumindest gelegentlich an Sodbrennen.

Gerade an den Feiertagen helfen dann einige Tricks. Natürlich sollen Sie nicht auf die geliebte Gans oder Ente mit Rotkohl und Klößen verzichten, doch wenn Sie nach dem üppigen Festessen unter Sodbrennen leiden, ist mein Rat: Lassen Sie von Keksen und Glühwein zum Nachtisch besser die Finger. Denn das beste Akut-Rezept gegen Sodbrennen ist Mäßigung. Sodbrennen entsteht durch einen übermäßigen Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre. Ein gewisser Rückfluss ist normal, aber wenn die sauren Säfte länger als üblich die Schleimhaut der Speise­röhre angreifen, entsteht das unangenehme Gefühl, das wir als Sodbrennen kennen.

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Es kommt demnach nicht nur drauf an, was wir essen – gerade an Weihnachten, darf man auch mal ein Auge zudrücken –, sondern vor allem darauf, wie viel wir unserem Magen zumuten. Deutet sich also bereits ein Sodbrennen an, sollten Sie sich bei Alkohol und Nikotin zurückhalten, egal wie gesellig der Heilige Abend auch sein mag. Denn beides regt die Säureproduktion zusätzlich an; genauso wie Kaffee. Greifen Sie im Fall von Beschwerden zwischen Sekt und Wein auch mal zu einem Glas Wasser. Zusätzlich kann Ihnen ein Weihnachtsspaziergang gut tun – die Bewegung unterstützt die Verdauung, begünstigt die Magenentleerung und lindert dadurch das Sodbrennen. Und achten Sie darauf, dass zwischen Abendessen und Nachtruhe einige Stunden liegen. Am angenehmsten schlafen Sie dann mit leicht erhöhtem Oberkörper.

Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können auch Medikamente über die Weihnachtszeit helfen. Einige der wirksamen Arzneien sind frei ohne Rezept erhältlich. Die Apotheke Ihres Vertrauens wird Sie gern beraten und Ihnen bei Bedarf ein Medikament empfehlen, das Ihnen schnell hilft und gegenbenenfalls die Säureproduktion des Magens hemmt. Eine Dauerlösung sollte das aber nicht sein. Ist Ihr Sodbrennen-Leiden chronisch und kein Festtags-Phänomen, wenden Sie sich bitte an Ihre Hausarzt-Praxis. In diesen Fällen sollte eine Magenspiegelung zeigen, wo die Symptome ihren Ursprung haben. Auch wenn bösartige Erkrankungen selten für das Sod­brennen verantwortlich sind, müssen sie ausgeschlossen werden.

Leider können Ihnen auch Gallensteine die Feiertage verderben. Immerhin haben zwischen zehn und 20 Prozent der deutschen Bevölkerung diese Ablagerungen in ihrer Gallenblase. Sollten Sie also unterm Tannenbaum ein anhaltendes Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch haben, unterziehen Sie sich im neuen Jahr bitte einer Ultraschall-Untersuchung, um zu klären, ob Sie Gallensteine haben. Das reine Vorhandensein von Gallensteinen ist ohne Krankheitswert, sobald die Steine aber zu Schmerzen und Symptomen führen, ist in der Regel die Entfernung der Gallenblase notwendig. Auch in diesem Fall beraten wir Sie gern.

Doch nun wünsche ich Ihnen erst einmal frohe und vor allem beschwerdefreie Weihnachten!

Fragen an den Autor?
Christopher.Wenck@helios-gesundheit.de

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