Lüftungsanlagen sorgen für den nötigen Luftaustausch

Dezentrale Lüftung

Fotos: Wolfgang Becker

So sieht der Lüfter aus, der bei der dezentralen kontrollierten Wohnraum­­­be- und –entlüftung in die Wand eingesetzt wird. Fotos: Wolfgang Becker

In der Regel sollte die kontrollierte Wohnraumbe- und -entlüftung jeden Raum im Haus berücksichtigen. Eine vergleichsweise günstige Lösung ist der Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage. Solche Systeme lassen sich auch gut in Bestandsgebäuden nachrüsten – zum Beispiel im Zuge einer Fassadensanierung, denn dann lassen sich die Steuerungskabel hinter der Dämmung verlegen (es gibt auch funkgesteuerte Systeme). Zur Montage: Unterhalb der Decke werden Kernbohrungen vorgenommen. In die Löcher werden separate Lüfter mit Wärmetauschern zur Wärmerückgewinnung montiert. Alle Geräte sind über ein Bus-System miteinander verbunden und werden zentral gesteuert. Die Kontrolleinheit braucht einen 230-Volt-Anschluss – von dort geht es mit energiesparenden zwölf Volt weiter – beispielsweise ins Wohnzimmer, ins Schlafzimmer und in die Kinder- und Arbeitszimmer. Je nach Bedarf kann die Lüftungsanlage über das Display in der Wand nachjustiert werden. Die Grundprogrammierung ist beim Einbau bereits vorhanden und basiert auf der Raumberechnung.

Im Bad, wo es üblicherweise besonders feucht ist, kann der Einbau eines Abluft-Lüfters ausreichen. Er wird über einen Feuchte-Sensor aktiviert und springt an, wenn der vorgegebene Grenzwert erreicht ist – beispielsweise nach dem Duschen. In diesem Fall wird die Luft vergleichbar einer Dunstabzugshaube in der Küche einfach nur nach außen abgegeben. In den anderen Räumen werden Lüfter eingebaut, die im vorgegebenen Rhythmus hin- und herschalten. Sie fördern warme Luft zum Beispiel aus dem Wohnzimmer nach außen. Die Wärme wird in einem Keramikelement hinter dem Ventilator gespeichert. Anschließend dreht der Lüfter entgegengesetzt, fördert also kältere Luft nach innen, die wiederum die Wärme aus dem Keramikelement aufnimmt und ins Haus zurücktransportiert. Rainer Kalbe: „Der Wirkungsgrad liegt bei etwa 90 Prozent.“

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In großen Räumen, beispielsweise einem Wohn- und Essbereich mit offener Küche, ist es sinnvoll, zum Beispiel zwei Lüfter einzubauen, die gegeneinander geschaltet sind: Wenn einer Luft absaugt, führt der andere Luft zu. Kosten dieses Systems für ein Einfamilienhaus normaler Größe: etwa 5000 Euro.