Corona: 250 Mio Euro Hilfskredite in vier Wochen

Auch in diesen Tagen alle Hände voll zu tun: Bei Haspa-Firmenkundenberater Christian Kirschte steht das Telefon selten still. Foto: Romanus FuhrmannAuch in diesen Tagen alle Hände voll zu tun: Bei Haspa-Firmenkundenberater Christian Kirschte steht das Telefon selten still. Foto: Romanus Fuhrmann

Haspa-Berater Christian Kirschte wegen Corona im Dauereinsatz für Unternehmen in Not

Für viele Betrieben ist weiterhin Zwangspause. Die Produktion steht still, Aufträge werden storniert, Umsätze fehlen. Für Unternehmer ist das reiner Stress. Denn für sie tickt die Uhr. Gehälter, Mieten und Kreditraten müssen pünktlich gezahlt werden. Sonst gerät das ganze Unternehmen finanziell in Schieflage und es droht im schlimmsten Fall die Insolvenz.

Das zu verhindern ist auch die Aufgabe der Banken. Auf ihnen liegen in diesen Tagen große Erwartungen. Denn die meisten staatlichen Hilfsprogramme werden über sie gesteuert. Der Staat kann nicht einfach ungeprüft Geld auf die Konten der Unternehmen überweisen. Die Hilfskredite sollen schließlich genau dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Und dafür braucht es eine Menge an Erfahrung, die so nur in den Banken vorliegt. Wie groß ist der unmittelbare Einfluss der Corona-Krise auf das Geschäftsmodell des Unternehmens wirklich? Welche Maßnahmen hat der Unternehmer bereits in die Wege geleitet? Ist das Unternehmen überhaupt in der Lage, weitere Kredite zu stemmen? Das sind nur einige der Fragen, die es schnell und pragmatisch zu bewerten gilt.

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All diese Fragen landen aktuell auf dem Tisch von Christian Kirschte, Firmenkundenberater der Hamburger Sparkasse im Hamburger Süden. Seit Mitte März steht das Telefon nicht still. Er betreut rund 300 mittelständische Unternehmen und fast alle haben in diesen Tagen dringende Anliegen. Orientierung hinsichtlich möglicher Maßnahmen und Förderprogramme wird gegeben, Tilgungen werden ausgesetzt, kurzfristige Kreditlinien erhöht, Fördermittel beantragt. Und auch wenn bei größeren Mittelständlern das Geschäft über Monate wegbricht und der Schaden in die Millionen geht, findet Kirschte fast immer eine gute Lösung.

Um die Antragsflut zu stemmen, hat die Haspa die internen Kapazitäten nochmal erhöht. Bis zu 1.000 Beschäftigte sind ausschließlich für die Vermittlung von Corona-Hilfen im Einsatz. In den ersten vier Wochen der Krise wurden 250 Millionen Euro bewilligt und beantragt. Ein Ende ist nicht in Sicht.

„Wir machen es des Kunden so einfach wie möglich. Raten und Tilgungen können zum Teil direkt online ausgesetzt werden. Wenn in der Buchhaltung Kennzahlen fehlen, suchen wir pragmatisch nach Alternativen“, so Kirschte. Die Hausbanken können sich in der Regel auf langjährige Geschäftsbeziehungen stützen und haben die Lage in den Unternehmen damit recht gut im Blick. Das beschleunigt den Prozess. „Manche Kunden kommen derzeit sehr aufgeregt auf uns zu. Die Situation ist ja auch für alle neu und unübersichtlich In diesen Momenten geben wir Orientierung und Halt.“

Die meisten Kunden managen die Lage hochprofessionell. „Einen guten Unternehmer erkennt man in der Krise“, beobachtet Kirschte. Insbesondere die größeren Betriebe haben in der Regel vorgesorgt und ausreichend Spielraum, um ein paar Monate durchzuhalten.“ Es sind aber auch schwierige Gespräche zu führen. Unternehmer, die in den guten Jahren keine Puffer aufgebaut haben oder deren Geschäftsmodell schon vor der Corona-Krise Probleme hatte, stehen nun oft vor grundsätzlichen Entscheidungen. Mancher muss sich eingestehen, dass es nach der Krise nicht so weitergehen wird. „Die staatlichen Hilfsmaßnahmen werden nicht jedes Unternehmen retten können“, ist sich Kirschte sicher. „Aber wir geben unser Bestes, um unsere Kunden gut durch die Krise zu bringen.“

www.haspa.de/corona

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