Das Klima-Ass im Ärmel . . . Sie kommt auch in die Firma: Buxtehude beschäftigt mit Ann-Kathrin Bopp eine eigene Klimaschutzmanagerin

Klimamanagerin Ann-Kathrin Bopp (links) und Karin KahnenbleyGrüne Kulisse im Buxtehuder Stadthaus: Klimamanagerin Ann-Kathrin Bopp (links) und Karin Kahnenbley von der Wirtschaftsförderung wenden sich mit den Angeboten zur Nachhaltigkeit direkt an die Unternehmen der Hansestadt. Foto: Wolfgang Becker

Menschen wie Donald Trump, die den Klimawandel als Teil einer weltweiten Verschwörungstheorie und Schwächungsattacke auf die großen Industriestaaten deuten, sind rar geworden und im globalen Kontext schnell isoliert. Ihnen steht zumindest in den westlichen Ländern eine breite Mehrheit von Staaten, Städten und Kommunen gegenüber, die erkannt hat, dass die weltweiten teils verheerenden Klimaereignisse durchaus hausgemacht sein dürften. Teil dieser Mehrheit ist beispielsweise der Stadtrat von Buxtehude, der bereits 2014 ein kommunales Klimaschutzkonzept verabschiedet hat. Und da Papier geduldig ist, wurden sogleich Nägel mit Köpfen gemacht: Mit Ann-Kathrin Bopp beschäftigt die Stadt seit zwei Jahren eine Klimaschutzmanagerin. Ihre Aufgabe ist die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes.

Klimaschutz, das klingt per se schon nach einer unerfüllbaren Aufgabe, denn Klima ist ein globales Thema – was kann Buxtehude da schon ausrichten? Tatsächlich beginnt der Kampf gegen den Klimawandel eben auch im Kleinen – zum Beispiel beim Thema Beleuchtung. Ann-Kathrin Bopp: „Aktuell haben wir ein Förderprogramm aufgesetzt, das noch bis Ende August 2018 läuft. Unter dem Titel ‚Clever leuchten in Buxtehude‘ können Unternehmen beim Austausch herkömmlicher Leuchtmittel gegen energiesparende LED-Leuchten 50 Prozent ihrer Investitionssumme fördern lassen – bis maximal 1500 Euro.“

Clever leuchten

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Konkret heißt es: Gefördert wird der Einbau hocheffizienter LED-Beleuchtung inklusive nutzungsgerechter Steuerungs- und Regelungstechnik in Buxtehuder Gewerbegebäuden mit einer Einsparung von mindestens 50 Prozent gegenüber der Altanlage. 50 Prozent Einsparungen sind ein durchaus realistischer Wert

Karin Kahnenbley von der Wirtschaftsförderung in Buxtehude sagt: „Die Gesellschaft ist sensibilisiert und will den Wandel. Das registrieren wir. Das Problem ist jedoch häufig, dass der Klimaschutz als globales Thema gefühlt so weit weg ist.“ Dazu Ann-Kathrin Bopp: „Deshalb ist es so wichtig, die Kommunikation aufrechtzuerhalten und Anreize zu bieten.“ Und da hat die 30-Jährige gleich noch ein Klima-Ass im Ärmel: „Noch bis zum 18. Dezember können sich Unternehmen aus Buxtehude an unserem Wettbewerb ‚Mein Buxtehude, mein Klima! Meine Firma, mein Klima!‘ beteiligen. Wir suchen beispielhafte Leuchtturmprojekte, die Unternehmen im Bereich Klimaschutz bereits umgesetzt haben. Wichtig: Die Projekte müssen adaptionsfähig sein und CO2 einsparen. Der Sieger erhält 2000 Euro und wird im Rahmen des Gewerbe-Forums Anfang 2018 gekürt. Thematisch sind wir ganz breit aufgestellt: Es kann um ein klimafreundliches Produkt gehen, eine Dienstleistung, Abfallentsorgung, den Einsatz von Erneuerbaren Energien, Ressourceneffizienz oder auch Mobilität. Wir sind da ganz offen.“

Ein paar Spitzen-Beispiele hat die Hansestadt bereits zu bieten – unter anderem das Carsharing-Projekt von Tobaben (Ford, Opel). Die Tobaben-Initiative gilt als Vorzeigeprojekt und beispielgebend für andere Städte von der Größe Buxtehudes. Derzeit verfügt Buxtehude über drei Stationen, an denen Autos bereitstehen (Stadthaus, Bahnhof, Altstadtparkplatz). Noch handelt es sich um Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, aber die Standorte sind bereits teilweise prophylaktisch mit E-Ladesäulen ausgestattet worden. Im Bereich der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität arbeitet die Stadt eng mit den Stadtwerken Buxtehude zusammen, die sowohl beraten als auch technisch umsetzen, was realisiert werden soll. Weitere Ladesäulen finden E-Mobilisten am „Aquarella“, am Genslerweg (Schützenplatz/Wohnmobilparkplatz), P&R-Parkplatz am Bahnhof, Altstadtparkplatz und bei Stackmann (Parkhaus). An der Viverstraße ist von Stackmann zudem eine Ladestation für E-Bikes eingerichtet worden.

Stichwort Stackmann: Das Modehaus nutzt klimaschonende Geothermie sowie LED-Beleuchtung – und ist damit ebenfalls ein Beispiel für Nachhaltigkeit in Buxtehude. Ebenso wie das Unternehmen WeSustain, das Software für das betriebliche Nachhaltigkeits-Management entwickelt und vertreibt (Lösungen für professionelles CSR-Management – corporate social responsibility steht für unternehmerische soziale Verantwortung).

Firmen, die sich im Bereich der Nachhaltigkeit besser aufstellen wollen, können sich an Ann-Kathrin Bopp wenden. Sie kommt auch ins Unternehmen, bietet Workshops an und hält auf Wunsch Vorträge.

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Kontakt: 0 41 61/501-61 25,
klimaschutz@stadt-buxtehude.de
www.buxtehude.de/wettbewerb