Harburg – Home of … – Das neue Selbstbewusstsein des Hamburger Südens

Sie hatte die zündende Idee: Harburger Citymanagerin Melanie-Gitte Lansmann hat den Slogan „Harburg – Home of . . .“ erfunden – in diesem Fall weist er auf die Technische Universität Hamburg, die den Zusatz Harburg mit Blick auf die internationale Reichweite abgelegt hat. Foto: Wolfgang BeckerSie hatte die zündende Idee: Harburger Citymanagerin Melanie-Gitte Lansmann hat den Slogan „Harburg – Home of . . .“ erfunden – in diesem Fall weist er auf die Technische Universität Hamburg, die den Zusatz Harburg mit Blick auf die internationale Reichweite abgelegt hat. Foto: Wolfgang Becker

Es ist ja kein Geheimnis, dass die Grenze zwischen Harburg und Hamburg in Wahrheit nicht entlang der Elbe zwischen der Bunthäuser Spitze im Südosten und der Estemündung im Westen verläuft, sondern in den Köpfen der Hamburger – dem Nord-Hamburger, also dem „richtigen“ Hamburger, und dem Süd-Hamburger, also dem Harburger. Viele Jahrzehnte wurde Harburg im Süden denn auch immer wieder selbstbewusst hochgehalten – nicht zuletzt von den 2013 eingestellten „Harburger Anzeigen und Nachrichten“. Es war dem Süden wichtig, dass die Technische Universität hier angesiedelt wurde und folglich TU Harburg heißen musste. International punkten lässt sich mit Harburg nicht, wohl aber mit Hamburg – und deshalb heißt die Uni jetzt Technische Universität Hamburg (TUHH). Wie sich Harburg dennoch ins Spiel bringen und die Identität erhalten lässt, das hat manchen Harburger bewegt. Melanie-Gitte Lansmann, Citymanagerin und Marketingexpertin, hatte nun den Einfall: „Plötzlich hatte ich ‚Home of . . .‘ im Kopf. Klar, Harburg ist die Heimat der Technischen Universität Hamburg. Und das passt auch auf andere Einrichtungen.“

Mittlerweile ist „Harburg – Home of . . .“ ein geschützter Titel, für den sich bereits weitere Nutzer interessieren. Beispielsweise die Schützengilde. Auch das Phoenix-Center und die Arcaden. Die Citymanagerin: „Dieser Slogan ist für all jene, die sich gern mit Harburg identifizieren, die gern hier leben und arbeiten. Wer ‚Harburg – Home of . . .‘ nutzen möchte, kann auf uns zu kommen. Ich finde, Harburg kann zu Recht selbstbewusst auftreten und deutlich machen, dass hier ein innovativer und kreativer Stadtteil vorhanden ist. Darauf können auch die Hamburger ruhig mal ein bisschen stolz sein.“

Hamburger stolz auf Harburg? Das ist in der Tat ein kühner Gedanke, der so vermutlich noch nie offen ausgesprochen, geschweige denn von institutioneller Seite zur Marke erklärt wurde. Denn bislang war immer nur klar, dass Harburg stolz sein durfte, zu Hamburg zu gehören. Jetzt hat das hat Harburger Marketing-Board zugegriffen, sich die Umkehrung im Denken zu eigen und daraus ein Projekt gemacht. „Harburg – Home of . . .“ gilt für das Archäologische Museum Hamburg ebenso wie für den Channel Hamburg.
Melanie-Gitte Lansmann: „Unser Roll-up mit dem Spruch ‚Harburg – Home of Technische Universität Hamburg‘ hatte auf dem Hamburg- Innovation Summit Premiere und kam sehr gut an. Harburg erfreut sich durchaus großer Beliebtheit – beispielsweise bei Startups, die sich hier gern ansiedeln. Auch mit Blick auf den geplanten Hamburg Innovation Port.“

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Womit der nächste Kandidat gefunden ist: „Harburg – Home of Hamburg Innovation Port“. So steht die globale Reichweite im Vordergrund, ohne die Wurzeln zu verschweigen. Wer Harburg „geopfert“ hat, hat nun die Chance, den smarten Hinweis auf die Verortung südlich der Elbe zu reimplementieren. Darauf muss man erstmal kommen . . . wb

Web: www.citymanagement-harburg.de