Süderelbe AG – Jetzt macht der Süden gemeinsame Sache

Wird sich denn jetzt mit dem neuen Auf-sichtsratsvorsitzenden irgendetwas
verändern?

Birkel: Es hat sich ja bereits sehr viel verändert. Die Gesellschaft steht heute viel stabiler da, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Da ist von Herrn Krüger und Herrn Lüers und natürlich auch den Aufsichtsratsmitgliedern und den Aktionären eine gute Grundlagenarbeit geleistet worden. Aber wenn wir verstärkt private Unternehmen gewinnen wollen, gelingt das nur, wenn wir entsprechende Inhalte bieten. Da sind wir jetzt dabei, auch in Absprache mit den Wirtschaftsförderern in den Landkreisen Harburg, Stade und Lüneburg zu schauen, was die Unternehmen brauchen. Wir wollen das gemeinsam machen, nicht in Konkurrenz. Es ist die große Leistung von Herrn Krüger, dass man heute wieder miteinander im Gespräch ist und sich positiv gegenüber sitzt.

Krüger: Wir begegnen den Kollegen mit Respekt und Anerkennung. Und selbstverständlich auf Augenhöhe. Das ist eine Grundvoraussetzung. Jetzt geht es darum, dass das Vertrauen wächst.

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Die Schwerpunkte und Handelsspielräume der Wirtschaftsförderungsgesellschaften sind ja häufig unterschiedlich. Ist das hinderlich?

Krüger: Ich spreche da gern vom abgestimmten Wirtschaftsförderungssystem. Sodass für den Unternehmer klar wird, wer eigentlich was in der Region macht. Es gibt meiner Ansicht nach eine natürliche Aufgabenteilung – in Themen, die lokal besser aufgehoben sind, und Themen, die überregional bearbeitet werden sollten. Letzteres wäre zum Beispiel das Thema Fachkräftemarketing. Das ist sicherlich ein überregionales Thema.

Ist das eines der konkreten Themen, mit denen Sie sich befassen?

Wir starten aller Voraussicht nach zum 1. Januar 2018 mit einem Projekt, das die Rolle der Süderelbe AG wunderbar verdeutlicht. Es dockt an ein bereits bestehendes Portal an – Yojo, das Fachkräfteportal der Freien und Hansestadt Hamburg, das über die dortige Wirtschaftsförderung entwickelt worden ist. Wir sind 2016 von der IHK Lüneburg-Wolfsburg angesprochen worden, wieweit wir die Entwicklung eines Fachkräfteportals unterstützen können. Die Frage war: Ist es sinnvoll, ein weiteres Portal aufzubauen, wenn es bereits eines gibt. Und so haben wir vorgeschlagen, das Thema gemeinsam mit Hamburg weiterzuentwickeln. Gerade beim Thema Fachkräfte ist die Weltstadt Hamburg vom Bekanntheitsgrad her ein schlagkräftiges Argument. Warum soll ich denn ein Fachkräfteportal für Nordost-Niedersachsen aufziehen – damit kann in Bayern niemand etwas anfangen.

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