Ein „Vollblutsparkässler“ sagt Tschüss

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Kommunikationschef Wilfried Wiegel, Sparkasse Harburg-Buxtehude, ab sofort im Vorruhestand

Wenn „Stolli“ und „Willi“ auf Instagram oder Facebook Fotos von ihren Überland-Touren posteten, dann konnte schon mal die Frage aufkommen: Was tun die da eigentlich? Willi steht für Wilfried Wiegel, bis Ende September Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude und als solcher eine Institution im Geschäftsgebiet. Stolli steht für Jörn Stolle. Er ist der Nachfolger und nutzte die zurückliegenden Wochen, das umfangreiche Wiegel-Netzwerk und die Vereinskontakte zwischen Winsen und Buxtehude zu übernehmen – das erklärt die Fahrten über Land.

Wilfried Wiegel ist ein Klassiker: Am ersten August 1974 trat er seine Lehrstelle in der Filiale Salzhausen der damaligen Kreissparkasse Harburg an. Seine schlagenden Argumente erklärte er dem damaligen Vorstands­chef auf dessen Frage, warum er denn bei der Sparkasse anfangen wolle, so: „Weil ich gern Prozentrechnung mag. Und weil ich gern mit Menschen zu tun habe.“ Jetzt hat der 62-jährige gebürtige Gödenstorfer nach 47 Jahren den Staffelstab übergeben und sagt überzeugt, er habe für sich den besten Job der Welt gehabt.

1987 war ein entscheidendes Jahr. Damals begann Wilfried Wiegel seine Karriere in der Werbeabteilung von Heino Heins. Seine Aufgabe: Er sollte sich ein Jugendmarkt-Konzept ausdenken und umsetzen. Das war die Geburtsstunde des „Knax-Clubs“ und ähnlicher Angebote für die junge Generation. Sogar eine Jugendfußballschule wurde ins Leben gerufen. Zahlreiche Veranstaltungen rundeten das Angebot ab. Von 2002 bis 2017 leitete Wiegel das operative Marketing, seit einer Neustrukturierung 2017 war er als Leiter Unternehmenskommunikation aufgeführt und verantwortete die Kommunikation, das Qualitätsmanagement, das Veranstaltungsmanagement und das Fördermanagement (Stiftungen, Sponsoring) – eine Abteilung mit insgesamt neun Köpfen.

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Wilfried Wiegel: „Ich bin sozusagen ein Vollblutsparkässler und habe meinen Beruf immer mit Freude ausgeübt. Dazu hatte ich viel Freiheit zur Gestaltung und ein tolles Betriebsklima. Es ist ein Geschenk, wenn man so arbeiten darf.“ Nach 47 Jahren im Job will er nun mehr Zeit für seine Familie haben – insbesondere die beiden Enkel. Wilfried Wiegel („Ich bin ein beständiger Mensch“) ist seit 40 Jahren verheiratet und seit 23 Jahren Leiter der Landeskirchlichen Gemeinschaft in seinem Wohnort Brackel. Jetzt hat er sich in den Vorruhestand verabschiedet.