Hochqualifizierte Allrounder: Was zeichnet eigentlich den Mechatronik-Ingenieur aus? 

„Ich arbeite an einem Roboter-Prototyp für das DESY“

INTERVIEW Andre Dehne (24) – Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der hs21

Fotos: hs21

Andre Dehne ist Wissenschaftlicher Mitabeiter an der hs21 und programmiert derzeit einen Erkundungsroboter für das DESY in Altona. Fotos: hs21

Herr Dehne, bis vor kurzem waren Sie selbst noch Student an der hochschule 21. Sie sind geblieben und seit Anfang dieses Jahres als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Gefällt es Ihnen hier so gut?

Ich habe von 2011 bis 2014 Mechatronik DUAL studiert. Schon während des Studiums wird viel praktisch gearbeitet. Nicht nur im Unternehmen, sondern auch an der Hochschule. Es gibt viele Labore, in denen die Studierenden das Erlernte auch anwenden und ausprobieren können. Das hat mir sehr gut gefallen. So bin ich zum Beispiel vor zwei Jahren zum Projekt „SpaceBot“ gekommen, bei dem Studenten einen Erkundungsroboter entwickelt haben.

Wem würden Sie den Studiengang Mechatronik DUAL empfehlen?

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Allen, die sich für Technik und das Zusammenspiel von Maschine, Elektrotechnik und Programmierung begeistern. Außerdem sollte man Freude an Mathematik haben. Nach dem Studium gibt es dann viele verschiedene Bereiche, in denen Mechatronik-Ingenieure arbeiten können. Man ist nicht auf ein Fachgebiet oder eine Branche beschränkt.

Was genau machen Sie jetzt?

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie, die das Forschungszentrum Deutsche Elektronen-Synchroton (DESY) in Auftrag gegeben hat, arbeite ich an einem Roboter, der Inspektionsfahrten in einem Beschleunigertunnel durchführen soll. Es handelt sich dabei um einen Prototyp, denn bislang kommen Roboter hier noch gar nicht zum Einsatz. Eine sehr spannende und zukunftsweisende Aufgabe, die wir auch noch mit einem renommierten Kooperationspartner durchführen können.

Um was genau geht es da?

Der Roboter soll den Tunnel autonom durchfahren und Strahlung messen. Ziel ist es, die Wartungszeit bei möglichen Betriebsunterbrechungen im Tunnel zu minimieren und somit den Aufenthalt von Menschen im strahlungsbelasteten Tunnel durch den Roboter zu verkürzen. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll zum Betriebsstart des European XFEL 2017 erste Ergebnisse liefern. Hier an der hochschule 21 findet die komplette Entwicklung des Roboters statt. Das DESY trägt mit dem Know-how in der Strahlungsmessung auch einen Anteil bei.

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Entwicklung von Robotern – ist das auch langfristig Ihr berufliches Ziel?

Ja, denn ich bin fasziniert davon, wenn es gelingt, einen Roboter so zu programmieren, dass er sich mit Hilfe von intelligenten Algorithmen kollisionsfrei bewegt und durch autonome Entscheidungen sinnvoll die gestellten Aufgabe löst. Stellen Sie sich einfach einen Reinigungsroboter vor, der im Supermarkt durch die Gänge fährt und zum Beispiel erkennt, wenn etwas im Weg steht und dann selbst entscheidet, wie er das Hindernis umfährt. ma