„Wir sind eine Bank für die Metropolregion Hamburg“

Foto: Wolfgang BeckerFrank Oetjen (von links), Christian Okun und Daniel Richrath sind das neue „Immobilien- Trio“ der Hamburger Volksbank. || Foto: Wolfgang Becker

Christian Okun ist neuer Bereichsleiter Unternehmenskunden bei der Hamburger Volksbank und damit Teil des „Immobilien-Trios“

Mit Christian Okun hat die Hamburger Volksbank in den vergangenen eineinhalb Jahren einen neuen Bereichsleiter Unternehmenskunden aufgebaut. Seit dem 1. März hat der 39-Jährige diese Aufgabe von seinem langjährigen Vorgänger Wolfgang Voß übernommen, der nun in den wohlverdienten Ruhestand geht. Christian Okun ist damit zugleich das neue Gesicht im „Immobilien- Trio“ der Hamburger Volksbank und unter anderem für das Bauträgergeschäft verantwortlich. Mit Frank Oetjen, Leiter Baufinanzierung, und Daniel Richrath, Geschäftsführer der Hamburger Volksbank Immobilien GmbH, steuert er einen Großteil zum überaus erfolgreichen Kreditgeschäft der Volksbank bei. Alle drei sind sich einig: Bleiben die Zinsen weiterhin auf der Nulllinie, wird sich an dem Finanzierungs-Hype kaum etwas ändern.

Dass sich die Bankgeschäfte angesichts der Nullzinsphase verlagert haben, ist seit Jahren zu beobachten. Wo mit Zinsen kein Geld zu verdienen ist, bleiben Provisionen aus dem Anlage- und Kreditgeschäft. Letzteres erlebt einen historischen Hochlauf, und davon profitiert auch die Hamburger Volksbank mit bemerkenswerten Wachstumsraten. So verzeichnete die Volksbank 2018 ein Kreditwachstum von rund zwölf Prozent. Sie hat jetzt eine Bilanzsumme von 3,5 Milliarden Euro erreicht. Zwei Milliarden Euro sind als Kredite im Markt, die Hälfte davon aus dem Bereich der Unternehmensfinanzierungen sowohl im gewerblichen Bereich als auch für die Finanzierung von Bauträgern.

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Christian Okun: „Uns ist sehr bewusst, was für Geschäfte wir zurzeit machen. Aber wir sind vorbereitet und haben beispielsweise die Risikoeinschätzung noch einmal angepasst.“ Ganz im Sinne seines Vorgängers verfolgt auch er eine Geschäftsstrategie, in der kein Platz für Abenteuer oder Experimente ist. Das bestätigt Frank Oetjen für seinen Bereich: „Bei den niedrigen Zinsen könnte ja schon mal der Gedanke aufkommen, ein Objekt zu 100 Prozent zu finanzieren. Aber so etwas machen wir nicht. Das wären amerikanische Verhältnisse.“ Zudem ist es ein schwieriges Rechenexempel, da bei niedriger Tilgungsrate von nur einem Prozent immens lange Finanzierungszeiträume von 60 bis 70 Jahren entstehen. Keine Basis für seriöse Verträge.

Dabei sind die Objekte keineswegs an der Elbchaussee zu suchen. Daniel Richrath: „In Barmbek-Süd kostet der Quadratmeter Wohnfläche einer Neubau Eigentumswohnung bis zu 6500 Euro.“ Wer sich also eine 100-Quadratmeter-Wohnung kaufen möchte und vielleicht noch eine neue Küche und ein paar Möbel dazu, der ist schnell mit einer Dreiviertelmillion Euro dabei.“ Die jüngsten Erfahrungen zeigen: Diese Objekte verkaufen
sich in Hamburg ohne große Probleme. Oetjen: „Für uns als Hamburger Volksbank gilt: Ohne Eigengeld finanzieren wir das nicht. Und eine Tilgung von nur einem Prozent ist ebenfalls keine gute Idee. Das geht gar nicht.“
Christian Okun erwartet dennoch, dass sich an dem derzeitigen Boom zunächst nicht viel ändern wird. Durch die allgemein angespannte Situation zum Beispiel bei der Beauftragung von Handwerkern und in den Genehmigungsbehörden ändern sich jedoch die Zeitspannen: „Heute sichern sich die Investoren im ersten Schritt das Grundstück. Im zweiten Schritt warten sie auf die Baugenehmigung, im dritten beauftragen sie den Hochbau. Dann erst folgt an vierter Stelle die Vermarktung – diese Schritte ziehen sich zeitlich immer stärker auseinander. Das kann Jahre dauern.“ Da Hamburg als Stadtstaat nur begrenzt Flächen zur Verfügung stehen und diese immer teurer werden, hat Christian Okun einen Vorschlag für die Hansestadt: „Hamburg sollte seinen Blick viel stärker auf die Metropolregion lenken, also auch ins benachbarte Umland. Wenn es gelänge, die Infrastruktur auszubauen, dann könnten die Menschen sich dort niederlassen. Wer bezahlbaren Wohnraum schaffen will, kommt an dieser Lösung nicht vorbei.“ Für die Hamburger Volksbank wäre das kein drohender Kundenverlust, im Gegenteil: „Wir sind eine Bank für die Metropolregion, und haben unser Geschäftsgebiet überall dort, wo der HVV hinfährt“, lautet die einmütige Devise des „Immobilien-Trios“. „Wir sind da, wo unsere Kunden sind. Und wenn ein Kunde nach München zieht, dann begleiten wir ihn – dann wird die Bankkarte der Hamburger Volksbank zu einem Stück Heimat“, sagt Christian Okun.

Web: www.hamvoba.de