Innovativ und inklusiv: Hacken auf Ukrainisch

Erfolgreich programmiert: Informatiklehrer Vitaliy mit den teilnehmenden Kindern. Foto: B&P

Hacker School im Tempowerk – Junge IT-Fans aus der Ukraine programmieren eine Einparkhilfe für den Tempo-Oldtimer.

Am 24. Februar dieses Jahres veränderte sich das Leben vieler Menschen in der Ukraine für immer. Russland startete eine vom Präsidenten Wladimir Putin befohlene Invasion, die auf das gesamte Staatsgebiet der Ukraine zielte. Durch den Angriffskrieg verloren etliche Menschen ihr Zuhause, ihre Lebensgrundlage und mussten aus ihrer Heimat flüchten. Viele Ukrainer kamen im Zuge der Flucht nach Hamburg. In der Hansestadt wird nun an vielen Stellen versucht, den Geflüchteten mit verschiedenen Integrationsprojekten ein Stückchen Normalität zurückzugeben. Eines dieser Projekte: die Hacker School im Tempowerk.

Bei einem Programmierkurs, der speziell für aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Jugendliche konzipiert wurde, programmierten die Teilnehmer an zwei Tagen eine Ultraschallsensoren-Einparkhilfe für den roten E-Tempo Hanseat – das Aushängeschild des Tempowerks. Über den Microcontroller Calliope Mini wurde in den Programmiersprachen JavaScript, Typescript und Phyton programmiert.

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Die Idee für das Projekt war im ukrainischen IT-Unternehmen Lemberg Solutions entstanden, das seit 2020 Mitglied im DigitalCluster.Hamburg ist und dort innovative Ideen und Kooperationen zur digitalen Transformation fördert. „In der Ukraine gibt es viele IT-Kurse für Kinder, aber in Hamburg finden die Eltern kaum welche“, sagt Lemberg-Mitarbeiterin Olga Lysak. Um dies zu ändern, führte sie Gespräche mit Dr. Julia Freudenberg, die mit der Hacker School Hamburg IT-Kurse für Heranwachsende anbietet, und dem IT-Experten Boris Crismancich vom digitalen Kommunikationsunternehmen und Tempowerk-Mieter Kunbus. Das Ergebnis: Die Idee für einen spannenden IT-Kurs auf Ukrainisch. Mit Hilfe der gemeinnützigen Initiativen Open Arms, die die Räume im Tempowerk zu Verfügung stellte, dem Rotary Club Hamburg-Harburg sowie Hanseatic Help wurde das Projekt schließlich umgesetzt. Als freiwillige Helfer konnte Olga Lysak noch eine ukrainische Freundin sowie zwei Informatiklehrer aus der Ukraine gewinnen.

Nachdem die Einparkhilfe unter Leitung von Boris Crismancich programmiert worden war, setzten sich die jungen ukrainischen IT-Fans neben Tempowerk-Innovationsmanager Mark Behr selbst in den roten Oldtimer und bewunderten die eigene Arbeit: „Das war eine tolle Aktion und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich bin gespannt, ob wir Sponsoren für weitere solcher Angebote bekommen. IT-Wissen kann keinem Schüler schaden – egal welcher Nationalität“, sagt Mark Behr. og


Wer ähnliche Projekte in der Zukunft unterstützen möchte, kann sich direkt bei der Hacker School oder Kunbus melden.